




Einer von uns
Regie: Stephan Richter – Drama, 86 min, Farbe, Österreich, 2015
In einer kleinen Vorstadt in Österreich ist der Parkplatz eines Supermarktes der einzige Treffpunkt für die Jugend des Ortes. Dort entsteht zwischen dem 14-jährigen Julian und dem zwei Jahre älteren Marko schnell eine Freundschaft. Gemeinsam wollen sie etwas erleben, der Tristesse der Vorstadt und der Autorität der Erwachsenenwelt entkommen. Ihr Wunsch nach Rebellion führt zu einem Konflikt, der unaufhaltsam auf eine Tragödie zusteuert …
Das Spielfilmdebüt von Stephan Richter spiegelt die Perspektivlosigkeit der Jugendlichen und deren Freiheitsdrang in stimmungsgeladenen Bildern und einem mitreißenden Soundtrack des Deutsch-Rappers MAECKES wider. EINER VON UNS ist ein sensibel erzählter Coming of Age Film nach einer wahren Begebenheit, der polarisiert und Fragen aufwirft, ohne jedoch dabei den moralischen Zeigefinger zu erheben.
„Ein Film, der das Kunststück vollbringt, zugleich karg und dicht zu sein, formal streng und doch voller berstender Energie und sublimierter Wut – kurzum: ein Meisterwerk“
Joachim Kurz, kino-zeit.de
„Stephan Richters unaufgeregte, präzise, dichte Erzählung ist im heimischen Kino eine kleine Sensation.“
Viennale 2015
„It’s a kind of composition brace. In the end, we come back … but we are richer in experiences, we’ve lost our innocence. Our perspective on the world has changed.“
Monika Martyniuk, Nisimazine
“Einer von uns ist ein sehr, sehr, SEHR schöner Film. Im cineastischen und in fast jedem anderen Sinne.”
Josef Zorn, VICE Magazine
“…ein Werk der Trauer über etwas kaum Begreifbares, in seiner Sprache kühl und zart zugleich, empathisch, aber ohne falsches Pathos.”
Stefan Grissemann, Filmkritiker & Journalist




Über den Film
Regiestatment
Ein 14-jähriger Junge stirbt nachts in der bunten Warenwelt eines Supermarkts. Dieses verstörende Bild sollte mich noch lange beschäftigen, als ich 2009 eine Tageszeitung aufschlug und von einer Geschichte erfuhr, die in Österreich wochenlang kontrovers diskutiert wurde. Davon inspiriert erzählt EINER VON UNS einen komplexen Kosmos an Figuren, die die sterilen Gänge und den riesigen betongrauen Parkplatz des Supermarkts beleben. Dabei begegnen alle Charaktere dem 14- jährigen Teenager Julian, der neugierig und naiv das Abenteuer in dieser streng geordneten Konsumwelt sucht. Der Supermarkt selbst ist stiller Beobachter und stoischer Protagonist, an dem jegliche menschliche Regung abprallt. Ein klassischer Nicht-Ort, der zwar Unmengen an Sehnsüchten generiert, aber keine Geschichte und keine Identität zulässt. Ein stummer Zeuge eines tragischen Verbrechens und der Sieger in einer Geschichte, in der alle Beteiligten verlieren. Durch diese unheimliche Präsenz wird der Supermarkt zur Metapher für ein globales Gesellschaftssystem, das schon lange nicht mehr funktioniert und ständig vor dem endgültigen Kollaps steht. Die riesigen Regalwelten, gefüllt mit knalligen aber leeren Versprechungen, bilden im Film die zentrale Erzählperspektive auf eine Geschichte über Identität, Freundschaft, Liebe, Anerkennung und die Langeweile der Vorstadt. Die erwachsenen Figuren fungieren dabei meist als systemtreue Erfüllungsgehilfen, die eine spätkapitalistische Lüge am Leben erhalten, obwohl sie selbst darin kaum Erfüllung finden. Gerade diese Tatsache macht die Geschichte eines unschuldigen Jungen, der diesem System sinnlos zum Opfer fällt, in meinen Augen so unendlich traurig. Menschen sind hier in erster Linie Konsumenten und lebendig sind scheinbar nur die Jugendlichen und ihre ziellose aber mitreißende Rebellion.
EINER VON UNS soll darüber hinaus ein Stück österreichischen Zeitgeist widerspiegeln, den man vor allem in den ländlich geprägten Betonwüsten der Vorstadt findet. Ich hoffe, die Zuseherinnen und Zuseher bekommen durch den Film die Gelegenheit, diese eigenartige Welt mit neuen Augen zu sehen.
Stab
Regie & Drehbuch | Stephan Richter |
Kamera | Enzo Brandner |
Brandner Casting | Rita Waszilovics |
Ausstattung | Julia Oberndorfinger & Christine Dosch |
Kostüm | Monika Buttinger |
Maske | Uschi Filipp |
Ton | Hjalti Bager-Jonathansson |
Schnitt | Andreas Wodraschke, Julia Drack |
Musik | Maja Osojnik & Matija Schellander |
Sound Design | Rudolf Gottsberger |
Tonschnitt | Cosmix Studios |
Produktionsleitung | Christine Schwarzinger, Louis Oellerer |
ProduzentIn | Arash T. Riahi & Karin C. Berger |
deutscher Kinostart | 24. November 2016 |


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